Der Offenbacher Imkerverein wurde 1875 gegründet und hat sich von damals bis heute mit der Stadt und seinen Mitgliedern stetig gewandelt.
In den politisch und wirtschaftlich schweren Zeiten in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Hauptinteresse der Vereinsmitglieder der lohnende Nebenverdienst durch Honigverkauf. Billiger Importhonig sorgte für einen stagnierenden Honigpreis und gestiegene Aufwände zur Gesunderhaltung der Bienen verursachten zusätzliche Arbeit. Die Mitgliederzahl sank und der Altersdurchschnitt der Imker stieg von Jahr zu Jahr.
Erst durch Berichte über das weltweite Bienensterben im Zusammenhang mit Spritzmitteln und der großflächigen Vernichtung von Biotopen für Insekten erwachte wieder das Interesse an den Bienen. Heute interessieren sich breite Bevölkerungsschichten für die Imkerei. Effizientere Betriebsweisen und die Zuchtauswahl zur Sanftmut ermöglichen letztendlich die Bienenhaltung in der Stadt.Heute (Stand Anfang 2016) hat der Verein 94 Mitglieder, davon 34 Frauen, die insgesamt ca. 400 Völker betreuen. Das Durchschnittsalter beträgt 51 Jahre.
Heute ist die Imkerei vielfältiger als noch vor Internetzeiten. Damit einhergehend wird „historisches Imkerlatein“ oft in Frage gestellt. Wir sehen es daher als unsere vorrangige Aufgabe an, erworbene Erfahrungen mit neuen Erkenntnissen zu verknüpfen. Das Wohl der Bienen im Zusammenhang mit anderen Bestäubern in einer vielfältigen Umwelt ist dabei der Leitgedanke. Wir möchten nicht eine bestimmte Art der Bienenhaltung (Rasse, Beutentyp, Betriebsweise) propagieren.
Die Mehrzahl unserer Mitglieder imkert allerdings im Zandermaß mit der Carnica-Biene. Wir möchten, dass unsere Bienen möglichst gesund Ihren Beitrag für die Natur leisten können und wenn dabei noch ein wenig Honig für den Imker als Lohn übrig bleibt, um so besser! Wir sind Freizeitimker mit Freude an der Imkerei, dem schönsten Hobby der Welt.
Für unser Hobby benötigen wir
- keine großen Flächen und
- nur geringe Investitionen
(die Grundausrüstung kostet weniger als eine Tennis- oder Radsportausrüstung)
dafür
- lernen wir eine faszinierende Tierhaltung ohne großen Pflegeaufwand kennen
- haben engen Kontakt zur Natur und dem Lauf der Jahreszeiten
- wirken wir aktiv im Naturschutz zusammen mit Umweltverbänden, der Stadtplanung und der AGENDA 21 bei Themen wie:
- Erhalt, Neuanlage und Pflege von Parks, Gärten und landwirtschaftlichen Flächen in der Stadt
- Erhalt und Pflege der Natur- und Kulturlandschaft.
Und die Krönung ist die eigene Herstellung einer süßen Köstlichkeit und vielen weiteren schönen (Kerzen) und gesunden (Propolis, Pollen) Sachen.